Mit einer Bandsäge (der Maschine) fängt es an – aber was für eine Säge man auswählen? Auf dem Markt wird eine unwahrscheinliche Vielfalt angeboten und Aspekte, nach denen die Kunden wählen, kann es eine ganze Reihe geben. Da wir Sägebänder im Grunde für alle Maschinentypen liefern, haben wir einen recht guten Überblick. Ob Sie nun Modellbauer, begeisterte Heimwerker oder Profis sind ‒ wir denken, dass wir Sie gut beraten können. Und obenauf legen wir gleich noch Tipps für die Sägebänder, die gut zu Ihrer Säge passen. Lesen Sie weiter und gern können Sie am Ende des Artikels in den Kommentaren uns allen aus Ihren Erfahrungen beisteuern.

Gern beraten wir Sie bei der Auswahl  Ihrer Tischbandsäge.
Gern beraten wir Sie bei der Auswahl Ihrer Tischbandsäge.

Hauptparameter der Säge – Schnitthöhe und -breite

SCHNITTHÖHE. Die Hersteller von Bandsägen geben als einen der Kennwerte die maximale Schnitthöhe an. Wenn Sie jedoch regelmäßig so starkes Material zu schneiden beabsichtigen, sollten Sie lieber eine größere Säge wählen. Es ist nicht gut, langfristig an der äußersten Grenze dessen zu arbeiten, was Ihre Säge noch erlaubt. Die Sägebänder könnten in diesem Fall früher ausfallen, im Schnitt hängenbleiben und Sie könnten auch mit einer ungenügenden Leistung der Säge zu kämpfen haben.

Wenn Sie dagegen feine Arbeiten ausführen wollen (zum Beispiel Ausschneiden von Formen oder hochgenaue Schnitte), dann sollten Sie es mit der Maschinengröße nicht übertreiben. Ein zu dünnes Sägeband auf einer zu großen Säge kann paradoxerweise unzureichend stabil sein. Kurz und bündig – große Maschinen eignen sich für das Schneiden von großen Stücken, wogegen sich kleine Maschinen für das Schneiden kleiner Maße eignen.

SCHNITTBREITE. Sie lässt sich charakterisieren als die Größe des Schnittmaterials, die noch zwischen den Sägerahmen und das Sägeband passt. Dieser Wert wird häufig als sog. Auslageparameter angegeben und hängt von der Größe (dem Durchmesser) der Laufräder ab. Hier gilt eine recht einfache Regel – je größer die Räder, umso größer die Schnittbreite (aufgepasst, gilt nicht für Bandsägen, die aus 3 Laufrädern konstruiert sind).

Wenn der Hersteller den Raddurchmesser nicht angibt, sollte sich dieser doch zumindest annähernd ableiten lassen, denn er wird nur ein wenig kleiner sein als die Schnittbreite. Es empfiehlt sich auch, sich die Stärke der Führungsleiste zu merken ‒ wenn Sie nämlich zwischen Rahmen und Sägeband eine solche Leiste haben wollen, verringert sich die Schnittbreite.

Was man vor dem Einkauf einer Tischbandsäge wissen sollte

ÄLTERE UND GEBRAUCHTE BANDSÄGEN. In Ihrer Werkstatt  haben Sie eine Maschine, die schon einiges hinter sich hat? Oder Sie denken an den Kauf einer ähnlichen Bandsäge, zum Beispiel beim Gebrauchtmaschinenhändler? Dann ist es gut zu wissen, dass solche Bandsägen in der Regel schwerer und robuster (am Material wurde eben früher nicht gespart), aber auch einfacher sind ‒ also zum Beispiel ohne Führungsschiene, Maßstab oder die Möglichkeit, das Sägeband schnell zu lösen oder zu spannen. Aufgrund unserer Erfahrungen wissen wir, dass es sich bei alten Sägen zumeist lohnt, mindestens die Sägebandführung und die Führungsrad-Gummierung zu renovieren, gegebenenfalls die Lager auszuwechseln und sich eine Führungsschiene anzufertigen.

NEUE BANDSÄGEN. Wenn Sie sich für eine funkelnagelneue Säge entscheiden, was für eine also wählen? Wofür eignet sich diese oder jene Bandsäge? Und mit welchen Sägebändern wird sie am besten arbeiten? Um Ihnen bei der Auswahl wirklich zu helfen, haben wir einen praktischen Überblick mit konkreten Tipps vorbereitet. Für diese Zwecke unterscheiden wir drei Kategorien Bandsägen nach der Größe (dem Durchmesser) der Laufräder:

  • Kleine Bandsägen (200 bis 250 mm)
  • Mittelgroße Bandsägen (250 bis 325 mm)
  • Große Bandsägen (325 bis 800 mm)

Vergessen Sie nicht, dass wichtige Aspekte bei der Sägenauswahl auch die Werkstoffe, aus denen sie gefertigt werden, sowie der Preis sind. Es gilt nämlich allgemein, dass der Preis nicht nur der Qualität entspricht, sondern auch der Produktivität. Bei günstigeren Bandsägen werden z.B. dünnere Bleche verwendet, aus Gusseisen ist dann höchstens der Tisch, und auch die Motorleistung  wird schwächer sein. Ein großer Nachteil können Kunststoffteile (Schrauben, Hebel u. ä.) sein, die Sie bei häufiger Benutzung oder großer Kraftentwicklung abwürgen oder abbrechen. Demjenigen, der die Säge nur ab und zu einsetzt, kann eine billigere Variante genügen, aber den Profis unter Ihnen empfehlen wir lieber eine teurere Maschine.

💡 Das Allerbeste ist es, vor dem Kauf die Bandsäge irgendwo zu testen. Und wenn Sie keine solche Möglichkeit haben, können Ihnen zumindest Videos auf YouTube helfen, die Ihnen zu einer besseren Vorstellung von der Arbeit mit der ausgewählten Bandsäge verhelfen.

kleine Bandsägen JET, ATIKA, GÜDE
kleine Bandsägen JET, ATIKA, GÜDE

I. Kleine Bandsägen – Raddurchmesser 200 bis 250 mm

Das sind die kleinsten Bandsägen, zu deren Eigenschaften Antrieb mit 230 V oder unveränderliche Bandgeschwindigkeit (600 oder 900 m/min) gehören. Diese Maschinen haben zumeist eine seitliche Führungsschiene, einen einfachen schwenkbaren Tisch (0° bis 45°) mit Maßen um 300 x 300 mm und in einigen Fällen auch ein verstellbares Winkellineal. Nach unseren Erfahrungen eignen sich diese Bandsägen für Schnitte bis 5 cm Höhe (ausnahmsweise bis 10 cm, allerdings auf Kosten der Leistung).

Beispiel kleiner Bandsägen: JET JWBS-9X, HECHT 8925, Einhell TC-SB 200/1, LIDL Parkside PBS 350 A1, Atika BS205, Güde GBS 200, Roxta RPP-225

Welche Sägebänder für eine kleine Maschine auswählen?

  • Länge des Sägebands: Bewegt sich von 1400 bis 1600 mm.
  • Breite des Sägebands: Kleine Maschinen haben in ihrer Ausstattung zumeist ein Sägeband von 6 (7) mm Breite, Verwendet werden können 3 bis 12 (13) mm breite Sägebänder. Die schmalsten eignen sich in der Regel gut zum Ausschneiden von Sperrholz. Weitere Einzelheiten und Zusammenhänge finden Sie in unserem Artikel HIER.
  • Stärke des Sägebands: Die Hersteller liefern mit der Maschine meistens 0,36 mm starke Sägebänder (was für Laufräder mit dem kleinen Durchmesser 200 mm technisch richtig ist). Unsere Kunden bevorzugen allerdings die Stärke 0,5 mm und auch wir empfehlen diese – ein solches Sägeband ist steifer und bei der Arbeit auf der Bandsäge kann man es besser handhaben.

🔥 UNSERE TIPPS: Am meisten verwendet werden in dieser Kategorie 1400x6x0,5mm TPI 6 Skip und 1400x6x0,5 TPI 4 Skip. Für das feinste Ausschneiden eignet sich ideal das schmalste Sägeband in unserem Angebot 1400x3x0,65 mm TPI 14 Regular.

mittelgroße Bandsägen Holzmann, Scheppach, Makita
mittelgroße Bandsägen Holzmann, Scheppach, Makita

II. Mittelgroße Bandsägen – Raddurchmesser 250 bis 325 mm

Sie werden am häufigsten mit 230 V Spannung betrieben und verfügen über einen schwenkbaren Tisch (im Bereich 45° oder mehr) mit Maßen von rund 500 x 500 mm. Bei mittelgroßen Bandsägen fehlen in der Regel nicht eine seitliche Führungsschiene, ein Maßstab zum Vermessen der Schnittbreite oder ein verstellbares Winkellineal. Einige können auch solche Extras wie Beleuchtung oder Lasermaßstab besitzen. Eine häufige und nützliche Eigenschaft sind zwei wählbare Bandgeschwindigkeiten beziehungsweise auch die Möglichkeit, diese Geschwindigkeit stufenlos zu einzustellen (eine höhere Bandgeschwindigkeit kommt beim Schneiden von Weichholz und größeren Durchmessern zupass, eine geringere Geschwindigkeit dagegen bei Hartholz und kleineren Durchmessern).

Mittelgroße Bandsägen sind so etwas wie Universalmaschinen, die Ihnen Formschneiden ebenso wie gerade Schnitte ermöglichen. Wer eine solche Maschine in seiner Werkstatt hat, dem eröffnen sich deutlich breitere Arbeitsmöglichkeiten.

❗️ Jedoch aufgepasst, für ein tagtägliches Schneiden von 14 cm dicken Balken ist das nicht das Richtige. Zu solchen Schneidearbeiten wird die Leistung einer mittelgroßen Bandsäge kaum reichen, besser käme damit eine große Säge zurecht (übrigens sind auch Sägebänder mit dem Zahnabstand TPI 2, die sich dafür am besten eignen, aufgrund ihrer Blattstärke von 0,8 mm eher für große Maschinen geeignet).

Beispiele mittelgroßer Bandsägen: Holzmann HBS300J, Makita LB1200F, Holzstar HBS251, DeWALT DW739, DW 738, Scheppach BASA 3, HBS400.

Welche Sägebänder für eine mittelgroße Maschine auswählen?

  • Länge des Sägebands: Sie bewegt sich im Bereich von 1600 bis 2400 mm.
  • Breite des Sägebands: Wenn Sie in Ihrer Ausstattung mit der Maschine auch Sägebänder erhalten, können diese sich in der Breite unterscheiden. Für solche Bandsägen eignen sich in der Regel Sägebänder der Breite 3 bis 15 (16) mm. Das hängt auch davon ab, ob Sie Formen zu schneiden beabsichtigen (dazu dienen schmalere Sägebänder) oder gerade Schnitte benötigen (breitere Sägebänder). Bei der Auswahl der Breite beraten wir Sie HIER.
  • Stärke des Sägebands: Ideal sind 0,5 oder 0,6 mm.

🔥 UNSERE TIPPS: Die meistverwendeten Sägebänder dieser Kategorie haben die Breite 16x0,65 mit Zahnabstand TPI 3 Skip (zum Beispiel für die Bandsäge Holzmann HBS300J-230V ist das ein Sägeband 2240x16x0,65 TPI 3-Skip). Näheres über Zahnabstände können Sie HIER nachlesen.

große Bandsägen Holzkraft, PROMA, Holzmann
große Bandsägen Holzkraft, PROMA, Holzmann

III. Große Bandsägen – Raddurchmesser 325 bis 800 mm

Bei großen Bandsägen haben wir es vor allem mit einer Stromversorgung von 400 V zu tun.  Praktisch jede solche Maschine hat einen schwenkbaren Tisch in Breiten um 700 mm, der Schwenkbereich ist unterschiedlich. Standard sollten eine seitliche Führungsschiene (mit Abmessen der Schnittbreite) oder ein verstellbares Winkellineal sein und sicher finden Sie in einigen Fällen solche Extras wie Beleuchtung oder Lasermaßstab vor.

Die meisten großen Bandsägen sollten dem Bediener das Einstellen der Bandgeschwindigkeit ermöglichen (eine höhere Bandgeschwindigkeit kommt beim Schneiden von Weichholz und größeren Durchmessern zupass, eine geringere Geschwindigkeit dagegen bei Hartholz und kleineren Durchmessern). Diese Maschinen sind leistungsfähig und eignen sich daher hervorragend zum Schneiden von Holz mit großen Maßen (also für gerade Schnitte).

Beispiel großer Bandsägen: Holzkraft HBS633S, HBS533, PROMA PP-500, Holzmann HBS800, Scheppach Basa 4, JESAN KOVO PPW800.

Welche Sägebänder für eine große Maschine auswählen?

  • Länge des Sägebands: Bewegt sich von 2400 bis 5600 mm.
  • Breite des Sägebands: Zum Einsatz kommen 10 bis 30 mm breite Sägebänder, in der Maschinenausstattung können Sie eher breitere Bänder für gerade Schnitte erwarten. Auch mit einer großen Bandsäge lassen sich jedoch (größere) Formen schneiden – wählen Sie bei uns ein geeignetes Sägeband von geringerer Breite aus, dabei helfen kann Ihnen der Artikel HIER.
  • Stärke des Sägebands: 0,8 mm, 0,9 mm oder 1,1 mm. Selten einmal hilft auch die Stärke 0,65 mm (sie gilt für die kleinsten Maschinen dieser Kategorie).

🔥 UNSERE TIPPS: Die meistverwendeten Sägebänder dieser Kategorie haben die Breite 19x0,8 mit dem Zahnabstand TPI 3 Skip oder TPI 2 Hook (zum Beispiel für die Bandsäge LAGUNA 14BX ist es das Sägeband 2946x19x0,8 TPI 3-Skip). Mehr über Zahnabstände finden Sie HIER.

🔎 Also, haben Sie sich schon eine Bandsäge ausgesucht? Genügt Ihnen eine der kleineren, oder soll es lieber eine große sein? Für welche Maschine Sie sich auch entscheiden, vergessen Sie bitte nicht: wichtig sind auch hochwertige Sägebänder! Versuchen Sie zum Beispiel unsere. Im Suchprogramm HIER empfehlen wir Ihnen einzelne Sägebänder und auch vollständige Sets direkt für Ihre konkrete Bandsäge, damit Sie ihre Möglichkeiten wirklich voll ausschöpfen können (mehr über die Sägebandsuche je nach der Maschine schreiben wir im Artikel HIER). Benutzen Sie auch unseren Konfigurator.

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