Wie baut man sich eine Bandsäge?

Worauf ist bei der Herstellung einer einheimischen Bandsäge zu achten? Das schauen wir uns an in unserem neuen Artikel über Bandsägeblätter. Die Herstellung einer einheimischen Bandsäge ist durchaus nicht schwierig und Sie schaffen das auch.

Ein begeisterter Datschenbesitzer, Gelegenheits-Bauarbeiter oder Heimwerker benötigt in der Regel keine teuren Maschinen für Zehntausende und Hunderttausende. Insbesondere wenn sie nur ein paarmal im Jahr Holz zuschneiden wollen. Deshalb haben sie oft in ihren Gärten und Werkstätten selbst zusammengestellte Alternativen. Damit jedoch eine solche Säge voll ihrem Zweck dient, sollte man nicht vergessen:

  • Elemente und Komponenten, die auch an einer in Selbsthilfe zusammengestellten Maschine nicht fehlen sollten,
  • die richtige Auswahl und Einstellung des Sägeblatts.

Inspiration für das Zusammenstellen vom selbstgebauten Bandsägen suchten wir direkt bei unseren Kunden, die ihre eigenen bewährten Vorgehensweisen haben. Und welchen Sägeblatttyp wählen und wie mit ihm fertigwerden? Doch dafür sind wir ja dann da. 👍

 An was muss also beim Bau einer Säge gedacht werden?

  1. Die Antriebsräder können aus Stahl oder aus Gusseisen sein. Großartig dienen dazu auch Pkw-Räder mitsamt Reifen, die das Bandsägeblatt vielleicht sogar besser nachspannen können, das sich durch die entstehende Wärme dehnt und dann wieder verkürzt (um 15° C gestiegene Temperatur = Ausdehnung um ca. 1 mm auf 5 m Länge). Bei der Spannvorrichtung sind die Federn oder Federscheiben wichtig.
  2. Größe der Antriebsräder – der Raddurchmesser sollte idealerweise mindestens 450 mm, besser 550 mm betragen. Aufgrund der hohen Anzahl Biegungen des Sägeblatts (je nach seiner Länge und Geschwindigkeit 30 bis 70 Tausend Biegungen je Stunde) empfehlen wir, den Raddurchmesser 500x größer zu wählen als die Sägeblattstärke (bei schmalen Sägeblättern für Baumstämme, die 0,9 oder 1,1 mm stark sind). Wenn Sie einen zu kleinen Raddurchmesser wählen, reißen die Sägeblätter rasch.
  3. Stabiles Rad, Riemenscheibe, Motor – der Durchmesser der Riemenscheiben sollte so gewählt werden, dass die Geschwindigkeit des Sägeblatts 20 bis 35 m/s beträgt. Geeignet ist ein Motor mit ca. 5 kW Leistung.
  4. Verschiebbares Spannrad – es spannt das Sägeblatt und mit ihm kann die Neigung geregelt werden. Mit der Neigung stellen Sie das Bandsägeblatt gegenüber den Leitblechen ein und gewährleisten, dass es sich nicht nach vorn verschiebt und herunterfällt.
  5. Führungsrollen mit Spurkranz oder Stützlagern hinten ‒ sie haben Führungsfunktionen und verhindern auch das Abrutschen des Sägeblatts. Wenn nur von der Oberseite Führungsrollen eingebaut sind, drücken diese Führungsrollen leicht auf das Bandsägeblatt und halten es in einer stabilen Lage, damit es nicht „schwimmt“.
  6. Hebevorrichtung mit Kurbel und Messlineal – diese Vorrichtung kann mit Hilfe von zwei Seilen oder Gewindestangen ausgeführt werden. Mit den Seilen ist die Herstellung einfacher, man muss jedoch konsequent die waagerechte Lage der Säge einhalten und die Seile gleichmäßig auf die Trommel aufwickeln. Bei einer Ausführung mit zwei Gewindestangen garantiert eine Kette das gleichmäßige Anheben der Maschine. Ein Zahnrad mit Kurbel bestimmt den konstanten Vorschub des Sägeblatts (z.B. 1 Zahn auf dem Zahnrad = 1 mm Verschieben des Sägeblatts nach unten oder nach oben), Ein Schnapper hält dann die betreffende Lage. Vorsicht – durch Vibrationen der Maschine darf es nicht zum ungewollten Abrutschen des Sägeblatts kommen.
  7. Kühlung des Sägeblatts – ein im Ganzen einfache, aber wichtige Sache. Ohne Kühlung läuft das Sägen nämlich nicht so gut. Man braucht nur über der Säge einen Kanister mit Hahn und einem kleinen Schlauch anzubringen. Das Kühlwasser ist so zum Sägeblatt zu leiten, dass es auf das Blatt fließt und dieses noch vor dem Eindringen ins Holz kühlt.
  8. Verfahrweg der Säge auf Schienen – Unseren Kunden haben sich am besten sog. L-Profile und Räder mit Nut bewährt. Der Grund sind offenbar die einfache Ausführung und der günstige Preis. Der Verfahrweg kann mit Schwellen verankert oder einbetoniert werden. Wichtig ist ein fester Untergrund, der Einfluss auf die dauerhafte Ebenheit hat, und selbstverständlich die waagerechte Lage in Bezug auf das Bandsägeblatt.
  9. Auflagebalken, Winkelstützen, Spannvorrichtung für Rundhölzer – dies alles muss so ausgedacht werden, dass man die Rundhölzer gut handhaben und ein Stamm leicht am Verfahrweg befestigt werden kann.
  10. Die Abdeckungen der Treibräder sind wichtige Sicherheitselemente, das Sägeband kann nämlich vom Treibrad abrutschen oder reißen und dann herausfliegen. Damit es zu keinem Unfall kommt, ist es gut, die Bandsäge mit Schutzblechen zu verdecken. Eine Möglichkeit ist, die ganzen Räder und das ganze Sägeband abzudecken, häufiger sieht man jedoch die Variante mit Teilabdeckung des Treibrads in Bewegungsrichtung des Sägebands (siehe Fotografie der grünen Bandsäge).
     
    Sehr wichtig sind eine Biegung des Deckblechs in Richtung nach unten (dank der das Schutzblech ein gerissenes und herausgeschleudertes Sägeband aufhält, damit es nicht hinausfliegt) und ein Überstand der Deckbleche nach vorn in Richtung vor die Bandräder, damit sie unter das Niveau des oberen Sägebands kommen (wenn z.B. das Sägeband wegen falschem Einstellen abrutscht, verhindert die Abdeckung, dass es wegfliegt). Ideal ist es, zwischen den Rädern und der Abdeckung eine so große Lücke zu lassen, dass das Sägeband ausgetauscht werden kann und dass die Abdeckung zugleich ein einfaches Wegfliegen des Sägebands verhindert.

Welches Bandsägeblatt auswählen und wie es einstellen?

  1. Dicke des Sägeblatts – Bandsägeblätter für Baumstämme sind 0,9 oder 1,1 mm dick (die zweite Variante ist steifer und hält in der Regel besser im Schnitt). Die Sägeblätter sollten auch nach dem Durchmesser der Antriebsräder der Bandsäge gewählt werden.
  2. Zahnabstand – für Baumstämme empfehlen wir einen Zahnabstand von 1,1 TPI, geschränkt und geschärft für Weichholz (SOFT) oder Hartholz (HARD).
  3. Die verfügbaren Ausmaße an Bandsägeblättern für Baumstämme finden Sie in unseren InternetseitenBandsägeblätter für Holz: Produktreihe RipperS Premium.
  4. Aufspannen und Einstellen des Bandsägeblatts – Mit Laufrädern aus Stahl oder Gusseisen sollte das Einstellen des Sägeblatts einfach und schnell gehen, Autoräder mit Reifen dagegen können besser auf die Wärmeausdehnung des Sägeblatts reagieren. Die Zähne am Sägeblatt sollten nicht auf dem Laufrad ruhen, sondern es überragen. Ein Abrutschen des Sägeblatts wird durch die Führungsrollen verhindert, durch Neigen des Rads wird das Sägeblatt so eingestellt, dass die Lücke zwischen seiner hinteren Kante und dem Leitblech minimal ist.
  5. Spannen des Sägeblatts – Das Bandsägeblatt sollte auf ca. 20 N je 1 mm2 Schränkweite gespannt werden.

Ist alles klar? Wählen Sie Ihr Sägeblatt in unserem Onlineshop aus. Bei Bedarf stehen wir Ihnen gern zur Verfügung, siehe Kontakte hier. Gern beantworten wir Ihre Fragen und helfen bei der Auswahl des Sägeblatts.

Halten Sie auch die Grundsätze für ein sicheres Arbeiten ein, verhalten Sie sich zur Bandsäge mit Respekt und bewegen Sie sich um die eingeschaltete Säge vorsichtig.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit dem Eigenbau einer Bandsäge? Inspirieren Sie auch die anderen Abenteurer. Teilen Sie mit uns Ihre Eindrücke in den Kommentaren unter dem Artikel und lasst uns darüber diskutieren.

 

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