So Manchem ist das schon eingefallen und vielleicht finden sie sich auch unter den Lesern ‒ ich habe eine Bandsäge (Maschine) für Holz, was wenn ich sie zum Beispiel auch für metallische Werkstoffe oder für Stahl verwenden würde? Man braucht ja nur das Sägeband auszutauschen… So einfach ist das aber nicht ‒ Für Holz bestimmte Bandsägen eignen sich zumeist kaum für Metalle. Wir erklären, warum das so ist.

řezání oceli na pásové pile na dřevo
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Der entscheidende Begriff – Schnittgeschwindigkeit

Beim Schneiden ist es wichtig, dass die Zähne des Sägebands in das Schnittmaterial eingreifen und ihm ausreichend große Späne entnehmen, nicht etwa nur Staub. Ansonsten würden nämlich die Zähne zu sehr im Material klemmen, sich abschleifen oder sie könnten sogar abbrechen. Diese Regel gilt sowohl für Holz als auch für Metall.

Der Unterschied besteht jedoch in der Geschwindigkeit ‒ beim Schneiden von Holz erreicht das Sägeband wesentlich höhere Geschwindigkeiten. Während sich ihr Idealwert für Stahl im Bereich 60 bis 120 Meter pro Minute bewegt (damit die Zähne des Sägebands in das Schnittmaterial „beißen“ und aus ihm einen Span abheben können), sind bei Holz ruhig auch zehnmal so hohe Geschwindigkeiten keine Ausnahme. Und bei Baumstämmen kann die Schnittgeschwindigkeit sogar bis auf 3000 Meter pro Minute klettern.

Bandsägen (Maschinen) für Holz sind zumeist an diese Bedingungen angepasst und erlauben außerdem in den allermeisten Fällen nicht, die Bandgeschwindigkeit auf ein für Metall geeignetes Maß zu verringern. Auch wenn man also das richtige Sägeband in die Säge einspannen würde, wird es sich zu schnell drehen und das Schnittmaterial eher zerstören als in guter Qualität abschneiden.

Keine Lösung ist auch das Verringern der Geschwindigkeit mit einem Frequenzwandler, denn nach solch einem Eingriff verliert die Bandsäge ihre Leistung und ist nicht in der Lage, das Sägeband zu ziehen (das Sägeband bleibt immer wieder stehen).

Holz schneiden vs. Metall schneiden

Tischler- und Zimmerer-Bandsägen zeichnen sich durch eine hohe Geschwindigkeit aus, auch die kleinsten Sägen vermögen das Sägeband bis zu einer Geschwindigkeit von 900 Meter pro Minute anzutreiben (so etwa die Parkside PBS 350 B2, Scheppach HBS 30 nebo Einhell TC-SB 200). Für das Schneiden von Holz gilt:

  • die Bandgeschwindigkeit bewegt sich allgemein von ca. 370 bis 1500 Meter pro Minute;
  • in der Regel gilt, je größer die Bandsäge, umso höher ist die Bandgeschwindigkeit;
  • größere Maschinen haben meist eine, zwei und auch mehr Geschwindigkeiten, mitunter kann die Geschwindigkeit bei laufendem Motor geändert werden;
  • die Maschinenhändler geben als Parameter „Schnittgeschwindigkeit“ oder „Bandgeschwindigkeit“ an. Aufgepasst – manchmal können sie die Drehzahl pro Minute angeben, das ist jedoch meist die Drehzahl des Motors. Diese Information ist also nicht sehr hilfreich, denn wir wissen nicht, welche Übertragung zwischen Motor und Treibrad besteht. 

Wir raten deshalb davon ab, mit Sägebändern für Holz Metallwerkstoffe zu sägen. Ganz bestimmt nicht Stahl und auch Nichteisenmetalle sind kein guter Einfall (und wenn schon, dann nur unter bestimmten Umständen). Für das Schneiden solcher Werkstoffe gilt:

  • empfohlene Schnittgeschwindigkeit für Stahl 60 bis 120 Meter pro Minute;
  • für Kupfer je nach seiner Härte 80 bis 400 Meter pro Minute, Aluminium 80 bis 800 (wir empfehlen, mit einem Bimetallsägeband für Metall zu arbeiten);
  • auf jeden Zahn sollte Druck ausgeübt werden und die Bandgeschwindigkeit sollte es dem Zahn ermöglichen, einen Span abzuheben, der in die Zahnlücke passt (Näheres in den Texten ‒ Wie ein Sägeband zum Metallschneiden auswählen? und Empfohlene Geschwindigkeiten bei Bandsägebändern).

Und welche Erfahrungen haben Sie mit dem Schneiden mit Bandsägen gemacht? Teilen Sie sie mit uns und den sonstigen Lesern in den Kommentaren unter diesem Artikel.

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